Ozean der Gefühle

Die Gefühle sind so vielfältig
und tief wie der Ozean.
Mal wild und unbeherrscht,
mal sanft vor sich hinplätschernd
können wir sie entweder fürchten
oder genießen.

Unser Leben lang gehen wir
an den Stränden der Gefühle spazieren.
In stürmischen Zeiten
geraten wir zu tief hinein,
dann nehmen sie uns den Atem,
ihre Wogen schlagen über uns zusammen.

Wir kämpfen, um den Kopf
wieder frei zu bekommen.
Alles ist dunkel und kalt.
In harmonischen Stunden spüren wir
sie nur wie das Wasser,
mit dem wir unsere Füße benetzen.

Wenn wir an einem sonnigen Tag am Meer sitzen -
alles ist hell und warm -
manche von uns lieben gerade
die stürmischen Zeiten,
sie gehen in das Wasser der Gefühle
und baden darin.

Andere fürchten sich davor,
sich in den Weiten
des Ozeans zu verlieren
und streifen es kaum
mit ihren Fußzehen.

Wie die Gezeiten uns den Ozean näher bringt,
ihn aber auch entfernen, so gibt es
Ebbe und Flut der Gefühle in unserem Leben.
Die Kunst ist es, den Kopf über Wasser zu halten
und das Ufer des Lebens niemals
aus den Augen zu verlieren.

Jeden Morgen geht die Sonne auf.
Jeden Morgen nimmt sie ihren Lauf.
Jeden Morgen heben weiße Schleier sich ins Licht,
eh' die Sonn' das Wolkentor durchbricht.