Emma Molchin
Beraterin für Alles
Trägerin aller Preise
Meine beiden Fahrprüfungen
Nach nur 7 Fahrstunden meinte mein Fahrlehrer, ein Mensch gewordenes Nervenbündel, besser ich mache die Prüfung jetzt, als nie. Wie er das wohl meinte?
Gut, bei meiner ersten Fahrprüfung fuhr ich wie eine junge Göttin, und als der Prüfer meinte, ich solle 50m rückwarts fahren, dachte ich, wenn frau vorwärts 50km/h fahren darf, ist das auch sicher in der entgegengesetzten Richtung erlaubt.
Wuuuiii heulte das Getriebe und dann meinte der Prüfer, ich solle im rechten Winkel einparken. Logisch, die Parklücke war ja rechts von mir. Wäre sie auf der anderen Seite gewesen, hätte es wohl linker Winkel geheißen.
Ich riß das Steuer vehement nach rechts und ein metallisches Geräusch stoppte meinen Rückwärtsdrang.
Wieso hat ein Popel dort abgestellt seinen Opel? Der sah jetzt ein wenig derangiert aus und mein Fahrlehrer war dem Schlaganfall nahe. So schnell konnte er als Mannsbild wirklich nicht reagieren!
Schon erschien unser Freund und Helfer im Terrain, heute in einer wirklich schnieken Uniform.
" Liebes Wachtmeisterlein, das war ja so schrecklich! Wäre dieser Popelopel nicht hiergestanden, wäre gar nichts passiert. " Zwischendurch versorgte ein eilends herbeigerufener Schamane, auch Arzt genannt, den Prüfer mit Kaffee und Valium.
Da fragte mich der Schupo doch tatsächlich, ob ich blasen könnte. " Natürlich, habe es bisher aber immer bei Frauen gemacht. Mit Männern noch nie. Aber wenn Sie mich danach für unschuldig erklären, will ich mal nicht so sein(Pfui Deibel nochmal). "
Der Schutzmann wurde puterrot und fragte, ob ich getrunken hätte. Spinnt der? Natürlich trinke ich, wie jeder andere Mensch auch. Ohne Trinken hält man es maximal drei bis vier Tage aus.
" Verdammt nochmal, blasen Sie in dieses Röhrchen! " herrschte er mich an.
Aha, der mehr möchtegerndominante Typ. Also ließ ich gekonnt meine Zunge über das Röhrchen gleiten und versuchte meine ganze Lust hineinzulegen. Irgendwie konnte ich ihn nicht befriedigen, da er jetzt so richtig loslegte. " In das Röhrchen, verdammt nochmal. " Einen Ton hatte der drauf!
Ich merkte, bei Männern fehlt mir jede Erfahrung. Als ich ihn dann kräftig anhauchte, gab er sich zufrieden.
Mein Fahrlehrer kann inzwischen wieder feste Nahrung zu sich nehmen und der Prüfer ging in den vorzeitigen Ruhestand.
Ihr werdet es kaum glauben, aber ich habe diese Fahrprüfung nicht bestanden!
Meine zweite Fahrprüfung,
so, liebe Leute, heute berichte ich von meiner zweiten Fahrprüfung. Die hatte es auch in sich.
Nachdem mein Fahrlehrer wieder feste Nahrung zu sich nehmen konnte, ging ich fröhlich trällernd zur Fahrschule und mit einem gekonnten Augenaufschlag und Schmollschnute konnte ich ihn davon überzeugen, daß bei mir noch nicht Hopfen und Malz verloren sei. Letztendlich konnte ich ihn weichkneten, wie immer ihr das versteht.
Die restlichen 57 Fahrstunden verliefen ohne Aufregung, abgesehen von einem Plattfuß und daß mein Städtchen jetzt einen Heidenrespekt vorm Fahrschulauto hat.
Der Tag der Prüfung rückte immer näher und mein Hauptnahrungsmittel waren Fingernägel.
Es war soweit. Ich setzte mich in den VW Passat, wo schon Herbie, mein Fahrlehrer und der strengste Prüfer des Landkreises auf mich warteten. Ich setzte mich zurecht, schnallte den Gurt sehr fest, damit auch meine Brüste zur Geltung kamen. Der Prüfer soll ja bei seinem nervenaufreibenden Job auch ein bisserl Vergnügen haben. Die Rückspiegel mit einem Küßchen nach hinten eingestellt, der Sitz paßte.
Mit einem Gruß vom Getriebe ging es dann los. Ich schaltete wie eine Göttin und da kam auch schon die erste Ampel, die urplötzlich auf gelb schaltete. Sicher ist sicher, ich stieg voll in die Eisen und der Prüfer, der zwischen beiden Sitzen hinten saß, lag plötzlich neben mir auf der Handbremse und mein Fahrlehrer stieß sich die Denkpille am Seitenholm. Der Prüfer meinte nur, nicht in den Rückspiegel geschaut,
3 Strafpunkte. Sowas, ich sah ihn doch nach vorne plumpsen! Die beiden sortierten sich und die Ampel schaltete auf grün und ich legte einen Kavalierinnenstart hin, daß die Reifen qualmten.
Im Verlaufe der Prüfung nahm ich noch einer Straßenbahn die Vorfahrt und ein Fußgänger mehr hat jetzt Respekt vor Fahrschulen. Zum Schluß mußte ich noch im linken Winkel einparken und dann waren wir wieder am Startpunkt.
Der Prüfer meckerte noch ein wenig rum, aber meinem Augenaufschlag konnte er dann doch nicht widerstehen und juuuhuuu, ich hatte das Objekt der Begierde!!
Fazit: Selbst die blondesten Blondinen können es schaffen.
Emma Molchin