Was macht BLOG aus?

Was macht BLOG aus?
von madeinheaven @ 2015-01-21 – 11:01:56
Wenn ich hier schreibe, schreibe ich in erster Linie für mich. Kopfentleerung nenne ich das gerne. Ich schreibe Dinge auf, die mich beschäftigen, die mich bewegen. Ob es nun jemand liest, oder nicht, ist mir in den allermeisten Fällen egal, weil es ist ein Teil von mir.

Wenn ich lese, wenn ich bei anderen auf die Seite schaue und sehe etwas, was mich interessiert, dann lese ich mehr, gebe vielleicht hier und dort einen Kommentar ab, oder wenn ich es für nicht angebracht halte, auch eine persönliche Nachricht.

Wann reagiere ich, wann spricht mich etwas an?

Das hat doch viel mit Stimmung und Formulierung zu tun. Die Kunst, Informationen in eine mich ansprechende, gewisse Form zu bringen. Manchmal steht da auch nur ganz wenig und doch viel mehr, als man im ersten Blick sieht. Diese Personen kenne ich nicht, ich kenne hier eigentlich niemanden 100%. Natürlich sind manche Freundschaften entstanden und manche private Information ist schon geflossen. Aber richtig kennen, so mit sehen und schon mal angefasst und wissen wie die Person riecht und so, das ist nicht. Also muss ich mich doch auf das Verlassen, was ich lese, was die Person bereit ist, sich von sich preis zu geben. Manche offenbaren sich schnell, manche dauert es relativ lange. Manche merkt man: ja, das könnte länger dauern, manche denkt man, tja, okay. Es ist immer eine Frage des Kopfes. Eine Frage der Fantasie. Wenn die funktioniert, dann funktionieren auch Dinge, die in der Realität unmöglich wären. Gespräche zwischen Personen, die sich nie gesehen haben über Dinge, die man normalerweise nur mit dem intimsten Freund erzählt.
Wie kommt so was?
Vertrauen?
Einsamkeit?
Oder ist es einfach Mitteilungsbedürftigkeit?

Vielleicht. Vielleicht ist es aber einfach ein menschliches Bedürfnis, was sich aus den genannten Dingen zusammensetzt. Das muss jeder für sich entscheiden.

Für mich ist klar: was mich anspricht wird kommentiert, wenn ich Zeit und Muse habe. Was mich nicht anspricht, tja, das bleibt für die übrig, die es eben anspricht.

So ist das Leben.