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 Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)

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BeitragThema: Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)   Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi) Icon_minitime1Fr Sep 17, 2021 11:01 am

Mein Name ist Intwasahlobo -Frühling-. Von den Leuten in meiner Gruppe werde ich kurz ‚Wasah‘ gerufen. Wir leben in der Steppe nordwestlich von Kapstadt. Seit wenigen Tagen bin ich alt genug, um an den Versammlungen teilnehmen zu können und dort meine Meinung kundzutun.

Im Frühling eines jeden Jahres tritt der Igquirla -Heiler- in den Kreis und bestimmt mit Hilfe unseres höchsten Gottes Xu in Trance eine Jungfrau zur Gorib nkosazana -Gepard-Prinzessin-. Sie kleidet sich in ein Gepardfell und erhält fünf Dienerinnen, die gleichzeitig ihre Leibwache bilden.

Auch ich bin in den vergangenen Jahren in Selbstverteidigung geschult worden. Unsere Waffe ist ein gerade gewachsenes Holz. Ihm fehlt jedoch die Knochenspitze, mit der die Männer auf Hetzjagd gehen. Dennoch kann die Waffe im Nahkampf sehr gefährlich werden!

Viele unserer Götter können Tiergestalt annehmen. So verehrt unsere Gruppe aus dem Volk der Khoikhoi den Gepard. Die Gepard-Prinzessin ist unser Bindeglied zwischen den Menschen -Khoikhoi- und der oberen Welt der Götter.

*

Die letztjährige Gepard-Prinzessin sitzt bei uns. Sie hat ihr Fell abgelegt. Der Inkosi -Häuptling- legt es gerade dem Heiler über die Schultern. Ein Zittern durchfährt dessen Körper. Er verdreht die Augen und beginnt zu tanzen. Dabei stampft er mit den Füßen auf dem Boden auf, atmet schnell ein und aus und dreht sich um seine Achse. Sein Stab zeigt immer wieder kurz in die Menge, der um ihn herumsitzenden Leute, während wir ein Lied zu Ehren des Gottes angestimmt haben.

Plötzlich stoppt er und sein Stab zeigt zitternd in meine Richtung. Erschrocken schaue ich mich um. Meint der Gorib -Gepard- mich, oder sitzt neben mir eine andere junge Frau? Nein, unser Stammesgott meint mich! Ich soll für vier Jahreszeiten seine Prinzessin sein!

Ich werde von den Umsitzenden angehoben, erhebe mich und mache einen Schritt auf den Heiler zu. Dieser kommt zu mir und legt mir das Gepardfell über die Schultern. In dem Moment sinke ich auf alle Viere und fauche nach rechts und links. Die älteren Frauen in der Menge lassen einen Triller hören.

In Begleitung des Heilers gehe ich, weiterhin auf allen Vieren, in Richtung der Hütte des Geparden. Dort werde ich ein Jahr wohnen, bis im nächsten Jahr eine andere junge Frau erwählt wird.

*

„Madikwe, du bist sehr gut mit dem Stock! Die Indibano -Versammlung- hat ihre Ukhetho -Wahl- getroffen. Du bist eine der Isicakazana -Zofen- der Gepard-Prinzessin. Du übernimmst die Führung deiner vier Gefährtinnen!“

Ich bin fassungslos. Ein starkes Glücksgefühl macht sich in mir breit. Ich darf ein Jahr lang in der Nähe der Gepard-Prinzessin leben! In dieser Zeit bin ich für ihre Sicherheit genauso verantwortlich, wie für die Ernährung und Körperpflege. Kein junger Mann darf sich während des kommenden Jahres der Hütte nähern und sich womöglich neben sie schlafen legen!

Mich erhebend, schaue ich mich um. Weitere vier junge Frauen stehen aus der Menge auf und kommen zu mir. Wir trennen uns von der Menge und gehen in Richtung der Indlwana -Hütte-, deren näherer Umkreis Igadi yenkosazana -Garten der Prinzessin- genannt wird und für den Rest unserer Gruppe tabu ist. Nur der Heiler und der Häuptling haben außer uns dort Zutritt. Müssen wir das Lager abbauen und weiterziehen, dann führen wir die Gepard-Prinzessin an einer Leine, die an einem einfachen Halsband befestigt ist, an den neuen Ort und bauen dort eine neue Hütte.

Zu Beginn des Sommers müssen wir zum ersten Mal in diesem Jahr unser Lager verlegen. Die Wildtiere, die wir jagen, ziehen ebenfalls aufgrund des Wetters weiter. Also müssen wir ihnen folgen.

Der Heiler bestimmt einen neuen Ort für unser Lager. Dass in der Nähe unseres neuen Lagers eine Piste vorbeiführt, stört uns nicht weiter. Während die Männer zur Uleqa -Hetzjagd- aufbrechen, bauen die Frauen das Lager auf und setzen die Hütten zusammen.

Ich, Madikwe, beaufsichtige den Bau des Gartens der Prinzessin, die solange neben mir sitzt und aufmerksam um sich schaut. Von Zeit zu Zeit halte ich ihr ein Straußenei voller Wasser hin und lasse sie trinken.

Einige Wochen später, wir haben uns am neuen Standort gut eingelebt, erhalten wir Besuch von Leuten einer anderen Gruppe. Ich setze mich vor die Prinzessin und creme ihren Körper mit Erdfarben ein bis ihre Haut die Zeichnung des Gepardfelles angenommen hat. Anschließend kommt der Heiler und begleitet die Prinzessin zur Begrüßung der Leute. Wir bleiben in der Nähe der Prinzessin, kreisen sie ein und schirmen sie ab.
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BeitragThema: Re: Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)   Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi) Icon_minitime1Mo Sep 20, 2021 9:44 am

Unser Zug geht zur Hütte des Häuptlings. Davor brennt ein kleines Feuer und Fleischstreifen erlegten Wildes braten darin. Die fremden Männer sind zum Handeln gekommen. Am Ende des Tages ziehen sie beladen mit getrocknetem Wildbret davon und wir haben einige Gebrauchsgegenstände mehr.

Zwei Tage später hält ein Landrover im Lager. Darin befinden sich fünf Weiße und einer der Besucher von vorgestern. Nach einer längeren Intlanganiso -Besprechung- sollen die Frauen den Weißen einen Tanz vorführen. Sie bezahlen dafür mit bunten Blättern.

Währenddessen wird die Prinzessin wieder zum Gepard geschminkt. Als dann die Frauen ihren Tanz beendet haben, nähern wir uns in Begleitung des Heilers mit der Prinzessin in unserer Mitte den Gästen. Besonders die Frauen der Gäste sind entzückt, als sie die Prinzessin sehen. Eine davon nähert sich ihr mit sanfter Stimme. Wir gehen dazwischen und halten unsere Stöcke drohend in ihre Richtung. Gleichzeitig achte ich auch auf die anderen Fremden.

Einer der Männer hat steile Falten auf der Stirn und sagt:
„Vernites nazad -Komm zurück-!“

Sie macht ein enttäuschtes Gesicht und geht wieder zu ihrer Gruppe zurück. Wir lassen unsere Stöcke wieder sinken, umringen aber weiterhin die Prinzessin. Anschließend steigen sie wieder in ihr Fahrzeug und fahren davon.

Wieder vergehen zwei Tage. Am Abend teile ich, Madikwe, wie immer die Nachtwache ein. Jede von uns wacht zwei Stunden und weckt dann ihre Nachfolgerin. Ich habe mir die Zeit nach Mitternacht als Wachzeit ausgesucht.

Plötzlich höre ich in der Nähe ein „Plop!“ Ich schaue mich um, kann aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Außer, dass die Zofe, die neben mir schläft, sich kurz bewegt und aufgestöhnt hat.

‚Das wird sicher die Folge eines Traumes sein,‘ denke ich.

Wieder höre ich das leise „Plop!“ Eine andere Zofe stöhnt auf und wischt mit der Hand nach irgendetwas. Nun bin ich besorgt. Da geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ich krieche lautlos hinten aus der Hütte, indem ich eine Matte anhebe. Das macht ein schleifendes Geräusch. Mir bleibt das Herz stehen. Einen Moment bleibe ich liegen. Dann krieche ich um die Hütte herum. Plötzlich habe ich das Gefühl, Sterne zu sehen und es wird dunkel um mich.

Als ich wieder wach werde, plagen mich Kopfschmerzen. Ich fasse an den Kopf und fühle eine weiche Stelle, eine Schwellung. Ich erhebe mich und betrete die Hütte der Prinzessin. In ihr liegen vier Zofen, scheinbar in tiefem Schlaf. Neben jeder von ihnen finde ich ein gefiedertes Röhrchen mit einer scharfen Spitze. Die Prinzessin ist verschwunden!

Ich lasse einen schmerzvollen Triller ertönen. Sofort eilen der Heiler und der Häuptling heran. Ihnen mein Erlebnis erzählend und die Beule am Kopf zeigend, betreten wir zu dritt die Hütte. Die beiden Männer heben je eins dieser Röhrchen an und betrachten es eingehend. Dann entscheidet der Häuptling, dass wir in der Hütte bleiben sollen. Sie nehmen die Röhrchen mit und reden mit zwei Männern, die von einer frühen Jagd zurückgekommen sind.

Der Häuptling schickt die Männer zu der am nächsten liegenden Rangerstation. Gegen Mittag kommt ein Jeep mit zwei Rangern und unseren Männern in unser Lager. Die Ranger schauen sich alles an und lassen sich alle Röhrchen geben. Ich muss meine Geschichte noch einmal erzählen. Danach fahren sie wieder zurück.

Eine Woche passiert nichts. Dann kommen die Ranger zurück. Sie fragen, ob Tage vor dem Ereignis Weiße das Lager besucht haben. Der Häuptling berichtet von dem Besuch. Er erzählt, dass die Frauen einen Tanz aufgeführt haben, und dass die Gepard-Prinzessin sich ihnen genähert hat. Daraufhin wäre eine Frau aus der Gruppe auf die Gepard-Prinzessin zugegangen. Die Zofen der Prinzessin hätten sich schützend dazwischen gestellt. Der Ranger nickt dazu.

Er sagt:
„Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass eine russische Reisegruppe – schwerreiche Leute – eine Safari gebucht haben. Sie haben in der Nähe bei einer Gruppe ethnische Gegenstände erworben. Dabei ist wohl von einem menschlichen Gepard berichtet worden. Sie sind zu euch geführt worden.
Später haben sich Leute aus der anderen Gruppe für viel Geld bereit erklärt, eure Gepard-Prinzessin zu entführen!“
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BeitragThema: Re: Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)   Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi) Icon_minitime1Do Sep 23, 2021 10:22 am

„Weiß man, wo sich unsere Gepard-Prinzessin jetzt aufhält?“

„Sie haben eine Schule besucht?“ fragt der Ranger zurück.

Der Häuptling bestätigt das.

„Dann können Sie etwas mit Ländernamen und Erdteilen anfangen?“

„Natürlich!“

„Also, die Reisegruppe ist mit einem Privatflugzeug aus den Arabischen Emiraten angereist. Dort gibt es ein Luxusresort, wo sie Häuser besitzen.
Es nennt sich in Arabisch ‚Guzur an-Nahil‘ oder auf Englisch ‚The Palm Jumeirah‘.“

„Wir müssen sie unbedingt zurückbekommen““

„Das ist schwierig. Die Diplomatie und Interpol haben leider nicht viel Kompetenzen. Man kann versuchen zu reden und Formulare austauschen.“

Er verabschiedet sich und fährt davon. Der Häuptling beruft eine Versammlung ein. Ich überzeuge unsere Leute, dass wir fünf nicht ruhen werden, bis wir mit unserer Prinzessin zurück sind. Wir bekommen viel Proviant von unseren Leuten mit und der Häuptling überreicht mir die bunten Blätter der Weißen. Er sagt, das wäre ihr Geld. Wir sollen darauf achten und es nur für Dinge ausgeben, die wir nötig brauchen. Ich nehme auch viel von der Körperfarbe mit. Vielleicht müssen wir uns unterwegs tarnen.

Bei einer durchschnittlichen Tagesleistung von fast 40 Kilometern in leichtem Trab brauchen wir über fünf Wochen. Unterwegs leben wir von dem mitgenommenen getrockneten Fleisch. Daneben pflücken wir wilde Früchte. Irgendwann beginnen wir mit Fallen Kleintiere zu jagen, um sie zu essen.

Um Feuer zu machen, nutzen wir ein Holz mit einer Vertiefung. Darin drehen wir ein dünnes Holz schnell zwischen den Handflächen beider Hände. Trockenes Gras und Gestrüpp fängt in der entstehenden Hitze schnell Feuer. Dann müssen wir das Holz wegziehen und füttern die Flamme mit mehr trockenem Reisig.

Von größeren menschlichen Ansiedlungen halten wir uns fern. Bald erreichen wir eine Küste, an deren Horizont wieder Felsen zu sehen sind. Wir haben einen Fischer mit einem Teil der bunten Blätter für das Übersetzen über die Meerenge bezahlt.

Tage darauf erreichen wir eine künstliche Strandformation in Form einer Palme. Davon haben die Ranger gesprochen. Wir zählen 35 Villen. Wo wird unsere Gepard-Prinzessin gefangen gehalten? Sind wir überhaupt auf der richtigen Fährte?

*

Das Ehepaar Katorow sitzt in ihrer Villa auf der Palme. Fjodor Katorow hat mit Tagebau in Sibirien einige hundert Millionen Dollar gemacht und davon diese Villa in den Emiraten gekauft. Von hier unternimmt er mit seiner Frau Sybilla Katorowa gerne Safaries. Beim letzten Ausflug in Südafrika hat sich Sybilla in eine menschliche Gepardin verliebt. Fjodor hat Leuten einer benachbarten Sippe viel Geld gegeben und mit drei Narkosegewehren ausgestattet.

Sie haben ihnen die menschliche Gepardin gebracht. Anschließend ist das Ehepaar Katorow mit dem Privatflugzeug eines befreundeten Geschäftsmannes zurückgeflogen. Das Gepardfell haben sie als Trophäe an die Wand im Eingangsbereich gehängt und daran zwei Speere mit Knochenspitzen gekreuzt platziert.

Die Katorows haben sich eine Dokumentation über Geparden gekauft, um während der nächsten neunzig Minuten einerseits wieder ein Feeling von Afrika zu erhalten und andererseits einige Verhaltensweisen ihrer menschlichen Gepardin besser verstehen zu können. Fjodor sagt sich, die Afrikaner mit ursprünglicher Lebensweise sind näher an der Tierwelt dran und können sie daher auch täuschend echt nachahmen.

So, jedenfalls, kommt ihm das Verhalten ‚Simba‘s‘ vor, wie Sybilla das Wesen genannt hat. Nach wenigen Tagen schon hat sich deren Körperbemalung aufgelöst und einer hellbraunen, fast gelben Haut Platz gemacht. Fjodor hat ihr ein Halsband angelegt. So können sie mit Simba an der Leine draußen spazieren gehen.

Jetzt sitzen sie aber im Wohnzimmer in bequemen Sesseln. Simba liegt vor seinen Füßen und döst vor sich hin. Sie liegt überhaupt die meiste Zeit des Tages nur herum und schläft nachts, wie er festgestellt hat. Vor ihnen hängt ein beinahe wandgroßer Bildschirm. Die Dokumentation startet.
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BeitragThema: Re: Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)   Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi) Icon_minitime1So Sep 26, 2021 10:16 am

Der Titel „Zuma - Das Leben einer Gepardin“ läuft über den Bildschirm vor einer undeutlichen Steppenlandschaft mit hohem Gras und vereinzelten Bäumen.

Nach einer kalten Nacht kommt die Sonne langsam über den Horizont und überflutet die Steppe mit orange-rotem Licht. Langsam kommt damit auch die Wärme zurück. Tau verdampft und Nebelschwaden ziehen tief über die ursprüngliche Landschaft. Sie färben das Sonnenlicht stellenweise in ein merkwürdiges milchiges Weiß.

Grillen beginnen wieder mit ihrem immerwährenden Konzert. In der Nähe stehen Gnus und Zebras in dichten Herden und äsen die feuchten, frischen Gräser ab.

Eine einsame Gepardin liegt noch faul im dichten Gestrüpp, döst vor sich hin und genießt die wärmenden Sonnenstrahlen. Ihre Mutter hat ihr in den vergangenen Monaten viel beigebracht. Nun ist sie auf sich selbst gestellt und ihr Instinkt leitet sie auf unsichtbaren Wegen. Ihr Gespür ist das einzige, woran sie sich im Augenblick halten kann.

Erfahrungen hat sie noch keine, ihre Mutter ist seit Wochen fort und ihr Begleiter denkt nur während der Zeit ihrer Paarung an sie. Hilfe kann sie von ihm nicht erwarten. Aber sie ist klug, denn sie hat bei ihrer Mutter sehr gut aufgepasst. Nun ist es an der Zeit das Gelernte auch anzuwenden. Zum ersten Mal im Leben wird sie Verantwortung übernehmen und sie freut sich darauf.

Sie ahnt, dass sie heute keine Zeit zur Jagd haben würde. Gestern hat sie ein junges Impalakalb geschlagen, das sie diesmal nicht mit den Hyänen geteilt hat. Als sie satt gewesen ist, haben die Geier den Rest übernommen. Den übrigen Tag hat sie abwechselnd mit Wandern und Dösen verbracht.

Auch heute hat sie vor zu dösen, denn wandern kann sie bei bestem Willen nicht. Die Krämpfe, die sie seit Tagen plagen, sind heute dafür zu stark. Sie weiß nicht, was sie dagegen tun könnte und fällt in einen Dämmerzustand, der zumindest die Qualen etwas lindert. Und dabei träumt sie...

Aber Zuma ist eine junge Gepardin, die bereits einiges erlebt hat. Sie weiß, wie schwer das Leben eines Geparden ist und mit wieviel Problemen man als gepunktete Katze zu kämpfen hat.

Vielleicht träumt sie davon, dass es Ihre Kinder einmal leichter haben werden. Und dass sie ihnen eine gute Mutter und Lehrmeisterin sein kann. Denn das Leben ist hart und voller Gefahren für die Kleinen.
Zuma gebiert unter dem Gestrüpp verborgen ein halbes Dutzend Junge und leckt sie sauber.

Eine Woche danach will der Tierfilmer seine Aufnahmen nicht mehr nur vom Auto aus machen. Er sucht eine andere Perspektive und legt sich mit seiner Kamera auf den Boden der Steppe, vielleicht hundert Meter vom Gestrüpp entfernt. Er schickt seinen Fahrer mit dem Landrover weg.

Die Gepardin hat das Gestrüpp immer wieder zur Jagd verlassen, aber um das Auto stets einen großen Bogen gemacht. Nun liegt er ganz allein da. Plötzlich kommt Zuma vorsichtig bis auf etwa fünfzig Meter heran und schaut misstrauisch zu mir herüber. Ich halte die Kamera in ihre Richtung.
Dem Naturfilmer wird es mulmig. Es gibt keinen Schutz. Geparden gehen Menschen zwar in der Regel aus dem Weg, doch wenn sie das Gefühl haben, sie müssten ihre Jungen beschützen, kann es zu gefährlichen Angriffen kommen.

Die Gepardenkinder werden neugierig und kreisen den Tierfilmer ein. Zuma wird unsicher. Spontan verhält er sich, als wäre auch er ein Gepard. Er imitiert ihr Verhalten, indem er schnurrt, auf alle Viere geht und die Körpersprache der Raubkatzen nachahmt. Es klappt.

Die Kleinen beginnen mit ihm zu spielen. Die Mutter entspannt sich. Der Naturfilmer ist fasziniert. Er kommt jeden Tag zu der Gepardin und ihren Jungen zurück. Nach einer weiteren Woche nimmt sie Kontakt zu ihm auf, nähert sich bis auf Tuchfühlung, beschnüffelt ihn. Sie beugt sich über ihn.

„An dem Tag ist sie jagen gegangen, und hat ihre Jungen währenddessen bei mir gelassen,“ erzählt er im Film.

Eines Tages ereignet sich ein Drama. Auf der Jagd rast Zuma in vollem Lauf in dichtes Gebüsch und verletzt sich schwer. Sie kommt nach einigen Minuten mit aufgerissener Brust heraus. Im Prinzip hätte sie tot sein müssen. Der Tierfilmer und sein afrikanisches Team halten sich schweren Herzens an den Kodex, nicht in die natürlichen Abläufe einzugreifen.

Doch Zuma ist eine Kämpferin. Sie entwickelt eine Überlebensstrategie, indem sie ihren Kindern beibringt, dass sie nicht jagen und spielen kann. Sie hat in der Folgezeit extrem viel geruht. Zumas Kinder verstehen wie ernst die Situation ist. Sie machen einen gewaltigen Schub in Richtung erwachsen werden.

So vertreiben die Kleinen zum Beispiel die Schakale, die schon auf leichte Beute hoffen.
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BeitragThema: Re: Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)   Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi) Icon_minitime1Mi Sep 29, 2021 9:39 am

Zuma schont ihre Kräfte und jagt nur kleine Beutetiere, mit denen sie sich und ihre Kinder über die Runden bringt. In den Ruhephasen leckt sie unaufhörlich ihre Wunde.

„Der Speichel ist antiseptisch,“ erklärt der Tierfilmer.

Die Raubkatze schafft es schließlich. Sie wird gesund. Der Filmer und sein Team sind erleichtert, denn obwohl sie immer darauf bedacht sind, Zuma nicht zu nahe zu kommen, bauen sie über die lange Zeit eine intensive Beziehung zu dem Tier auf. Das beruht durchaus auf Gegenseitigkeit. So kommt es auch zu einer ungewöhnlichen Nähe.

„Ich hatte neben meinem Filmbalkon auf dem Landrover eine Klappe. Da lag sie gerne drauf, und manchmal schlief sie dort auch ein,“ berichtet der Mann. „Einmal fällt dabei sogar ihr Kopf auf meinen Arm.“

„Es ist schwer zu beschreiben. Es ist ein Vertrauensverhältnis!“ ist er überzeugt.

Um Zumas Leben mit der Kamera einzufangen, muss der Filmer lernen, das Verhalten der Katze zu deuten. Denn Geparden sind unglaublich schnell, können bei Sprints eine Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometer erreichen.

„Ich musste schnell lernen, wie Zuma tickt,“ erzählt der Mann im Film. „Wie sie andeutet, was sie als Nächstes tut. Ich habe anhand ihrer Mimik gelernt, dass jetzt die Jagd ansteht. Dann sind wir schnell ins Filmauto gelaufen und weit vorneweg gefahren.“

Der Filmer fängt Zumas Alltag hautnah ein, wie sie lebt, jagt, wie sie für ihre Jungen kämpft, sie großzieht – und wie sie vier davon verliert. Eines ihrer Babys stirbt sehr früh.

„Damit ist sie völlig anders umgegangen, als mit dem Verlust ihres Sohnes, den sie später verloren hat. Was uns völlig mitgenommen hat, war, wie sie getrauert hat. Zusammen mit ihren anderen Kindern hat sie tagelang so getrauert, dass man über Empathie bei Tieren noch mal völlig neu diskutieren muss!“ beschreibt der Tierfilmer seinen Eindruck.

Als der Film zu Ende ist, sitzen beide noch eine Weile ergriffen und stumm vor dem Riesenbildschirm. Irgendwann sagt Sybilla:

„Ich kann diese Zuma kaum von Simba unterscheiden. Es ist fast so, als besäßen wir eine Gepardin, die in einem falschen Körper steckt – und nicht einen Menschen, der eine Rolle spielt! Wir sollten ihr mehr Auslauf lassen!“

*

Als ich erwache, plagen mich leichte Kopfschmerzen. Ich drehe mich um und halte die Augen noch eine Weile geschlossen. Ich mag noch nicht aufstehen und stelle mich schlafend, weil ich Geräusche um mich herum wahrnehme.

Aber die Geräusche wollen nicht enden. Neugierig blinzele ich schließlich, um mich zu orientieren. Schlagartig bin ich hellwach und stemme mich hoch. Die Kopfschmerzen scheinen durch meine plötzliche Aktion stärker zu werden. Ich stöhne auf und schüttele den Kopf.

Ich liege nicht mehr in der Hütte der Gorib nkosazana -Gepard-Prinzessin- auf meinem Uboya Gorib -Gepardfell-, sondern auf etwas weichem, dickem aus Stoff. Um meinen Hals fühle ich ein enganliegendes ledernes Band. Man hat mich in einen Käfig gesteckt, der in einem großen Raum steht mit mehreren unbekannten Einrichtungsgegenständen. Hier drin kann ich nur in den Vierfüßler-Stand hochkommen.

Später kommen zwei Menschen zu mir, die mir bekannt vorkommen. Es sind die Touristen, die gestern unser Dorf besucht haben. War es gestern gewesen? Jedenfalls ist es Nacht geworden, nachdem sie uns verlassen haben, und nun haben wir einen neuen Tag. Allerdings hat sich das Umfeld total gewandelt. Um zu wissen, wie ich nachhause komme, muss ich erst in Erfahrung bringen, wo ich bin. Also mache ich den Leuten den Gepard und halte dabei Augen und Ohren offen.

Leider muss ich feststellen, dass ich nicht verstehe, was die Leute sprechen. Sie reden in einer fremden Sprache miteinander! Solange ich mitspiele, habe ich aber ein schönes Leben bei ihnen. Nahrung, Wasser und Körperpflege. In ihrem Haus kann ich bald frei herumlaufen.

Sie schauen öfter Videos auf einem riesigen Bildschirm. Nach einigen Wochen ist es ein Film über eine Gepardin und ihre Kinder. Der Film ist so gefühlvoll gemacht worden, dass es die Frau berührt hat. Sie hat Tränen in den Augen, als sie nach dem Film mit ihrem Mann spricht. Am nächsten Tag darf ich auch in den Garten der Villa. Zuerst gehen sie mit mir an der Leine aus dem Haus.
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BeitragThema: Re: Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)   Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi) Icon_minitime1Sa Okt 02, 2021 10:07 am

Da ich mich auch draußen wie ein Gepard benehme und meist im Schatten vor mich hin döse, lassen sie mich bald von der Leine. Zum Essen und Trinken muss ich immer ins Haus zurück, weil dort meine Näpfe stehen.

Als der heutige Morgen anbricht und ich wach werde, ist mir noch nicht bewusst, wie aufregend der heutige Tag werden wird. Noch müde, öffne ich meine Augen. Gähnend strecke ich mich auf dem flauschigen Schaffell.

Langsam wach werdend, erhebe ich mich auf alle Viere und streune durch die Villa, in der ich jetzt lebe. Als ich die Treppe zu den Schlafräumen und Gästezimmern, sowie Bädern hinaufschleiche, höre ich Geräusche. Mein Besitzer ist schon im Bad. Sicher will er wieder einmal auf den Golfplatz. Nun höre ich auch Geräusche aus der Küche im Erdgeschoß. Die Köchin hat sicher die Order bekommen, ihm ein Lunchpaket fertig zu machen. Demnach wird er wohl erst heute Abend zurückkommen.

In diesem Augenblick kommt er aus dem Bad. Er lächelt mich an und sagt irgendetwas. Ich schaue ihn fragend an. Dann zeigt er auf die Treppe und geht selbst auch dorthin.

Ich beeile mich, an seine Seite zu kommen und gemeinsam gehen wir die Treppe hinunter. Unten führt er mich ins Wohnzimmer und dort öffnet er mir die Terrassentür, um sie schließlich angelehnt zu lassen.

Ich wandere in der Kühle des frühen Morgens an der Hecke entlang. Hinter der Hecke gibt es als Begrenzung zum Nachbargrundstück einen Zaun, und dahinter wieder eine Hecke. Die Zäune sind nicht mehr in gutem Zustand! Ich habe eine Latte lösen können und könnte auf diese Weise auf das Nachbargrundstück gelangen. Dort würde mich aber der Hund der Nachbarn ankläffen und damit den Leuten anzeigen, dass jemand das Grundstück betreten hat. Ich setze mich irgendwo und lasse Wasser. Anschließend mache ich noch eine Runde hinunter zum Strand und an der gegenüberliegenden Hecke zurück zur Villa. Dort drücke ich mich durch die geöffnete Terrassentür und finde nun im gefliesten Flur an der Küchentür meine gefüllten Näpfe. Hungrig beginne ich zu frühstücken.

Bald ist mein Napf leer. Die Köchin streckt ihren Kopf aus der Küche und lächelt mich an. Ich schlabbere noch etwas Wasser aus dem anderen Napf, dann gehe ich wieder auf Entdeckungsreise. Herrchen verabschiedet sich gerade von Frauchen, die inzwischen am Frühstückstisch sitzt.

Als Herrchen die Villa verlassen hat, setze ich mich vor Frauchen und schaue sie mit großen Augen an. Nach ein paar Sekunden lacht sie hell auf und nimmt ein Stück Ziegenkäse von ihrem Teller, das ich nur zu gern hinunterschlucke. Zufrieden trotte ich wieder zu meinem Schaffell und lege mich dort ab. Das Leben eines Gepards wie mich verläuft zumeist ohne Höhepunkte, da ich nicht zu jagen brauche.

Gelangweilt erhebe ich mich nach einiger Zeit wieder. Frauchen ist noch einmal nach oben ins Bad gegangen und kommt nach vielleicht einer Stunde aufgestylt herunter.

‚Ah,‘ denke ich. ‚Sie besucht einen Club oder irgend so etwas…‘

Nun bin ich mit der Hausangestellten alleine. Sie hat die Küche in Ordnung gebracht und beginnt in den Schlafräumen und Bädern im Obergeschoß mit der Reinigung. Ich denke, ich verziehe mich nach draußen.

Durch die noch immer offenstehende Terrassentür kehre ich in den Garten zurück. Die Sonne steht inzwischen etwas höher am Himmel. Mit vollem Bauch suche ich mir ein gemütliches Plätzchen im Schatten und lege mich dort ab. Von meinem etwas erhöhten Platz aus, kann ich hinaus aufs Meer schauen.

Die Sonne hat wohl gerade ihren Scheitelpunkt erreicht, da glaube ich zu träumen! Am Ufer läuft ein Gepard entlang mit einem Stock auf dem Rücken. Erinnerungen werden wach. Ich springe auf und laufe zum Strand hinunter. Der Gepard ist schon auf dem Strand des Nachbargrundstücks.

Um mich bemerkbar zu machen, rufe ich kurz „Bow!“, dann laufe ich ihr hinterher, bleibe an der Grundstücksgrenze kurz stehen und belle wieder. Der andere Gepard bleibt stehen und dreht sich zu mir um. Ich nähere mich langsam und winsele. Schließlich habe ich ihn erreicht. Ich erkenne, dass es eine meiner Isicakazana -Zofen- ist. Sie haben mich gesucht und gefunden! Sofort lasse ich mich zur Seite fallen und schnurre. Sie beugt sich zu mir und wir reiben uns aneinander. Das ist eine Freude!

Sie fragt mich: „Hast du noch dein Fell?“

Ich bedeute ihr, mitzukommen. Die Terrassentür ist natürlich noch offen. So kann ich sie ins Haus führen. Meine Zofe nimmt das Fell vom Haken und dreht es um die beiden Speere. Anschließend gehen wir zurück zur Terrassentür. Die Zofe bindet mir das zusammengedrehte Fell mit den Speeren darin auf den Rücken und sagt:

„Folge mir, schnell!“

Wir laufen am Wasser entlang, überqueren eine Straße und klettern eine Anhöhe hinauf. Dort legen wir uns ab und dösen vor uns hin.
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BeitragThema: Re: Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi)   Gepard-Prinzessin (bei den Khoi Khoi) Icon_minitime1Di Okt 05, 2021 10:08 am

Irgendwann erreichen uns weitere Geparde. Es sind meine anderen Zofen! Wir sind wieder vereint! Madikwe erhebt sich und fordert uns zum Aufbruch auf. Wir laufen los und lassen uns von Madikwe führen. Sie hat die Zofen hierher geführt und wird uns auch in die Heimat zurückbringen können.

Wir bewegen uns vorsichtig, jede Begegnung meidend und kleine Tiere jagend, etwa zwei Wochen durch die Wüste bis wir wieder Wasser vor uns haben. Das gegenüberliegende Ufer ist gerade eben am Horizont zu sehen. Madikwe entscheidet, dass wir hier lagern. Eine von uns passt für etwa zwei Stunden auf einem Felsen auf, bevor sie von der Freundin abgelöst wird.

Wir anderen suchen so viel Brennbares zusammen, wieviel wir finden können und stapeln es auf einen Haufen. Aber erst am nächsten Tag gibt Madikwe das Zeichen, ein großes Feuer anzuzünden. Wir laufen zum Strand und winken. Tatsächlich ändert das große Boot die Richtung und kommt auf den Strand zu.

Wir springen in die Wellen und schwimmen zum Boot hin. Madikwe kennt den Mann am Steuer anscheinend. Sie lachen sich an. Der Mann hält die Hand auf und Madikwe gibt ihm bunte Blätter aus einer Tasche an ihrem Gürtel. Nun fährt der Mann zum gegenüberliegenden Ufer. Dort verabschieden wir uns und springen ins Wasser, um die restlichen Meter ans Ufer zu schwimmen. Von dort winken wir dem freundlichen Mann zu.

Schnell treibt uns Madikwe an, loszulaufen. Zu meiner Indlwana -Hütte- und dem Igadi yenkosazana -Garten der Prinzessin- sei es noch weit, sagt sie. Wir sind jetzt nicht mehr so schnell, meint sie, nur noch etwa 20 Kilometer pro Tag, da wir streng darauf achten müssen, keinem Menschen zu begegnen, der uns an eventuelle Verfolger verraten könnte.

Außerdem müssen wir jagen, um überleben zu können. Zum Glück haben wir in der Villa zwei Speere gefunden und mitgenommen. Ohne sie wäre uns nur das Fallenstellen geblieben. Auf der Reise zu mir haben zwei der Zofen ihre Stöcke verloren. Sie sind bei der gemeinsamen Abwehr eines Raubtierangriffes zerbrochen. Zwar haben sie sich in der Natur andere Stöcke ausgesucht, aber diese sind nicht so optimal gewesen. Nun besitzen sie dafür Speere.

So dauert es noch einmal sechs Wochen bis wir die Heimat erreichen. Hier können wir uns nach der Geländeformation richten, um zu unserem Dorf zu kommen. Mehr als drei Monate ist vergangen. Außer unserer Hütte steht nichts mehr auf dem Platz, an dem unser Dorf gewesen ist. Wir kriechen in die Hütte. Eine alte weise Frau erwartet uns.

Sofort beginnen die Zofen die Matten aufzurollen, die über den in die Erde gesteckten Äste und Zweige gelegt sind. Die Hütte wird abgebrochen und die alte Mutter führt uns anhand der Sterne in der kommenden Nacht. Am Morgen haben wir das Dorf unserer Leute erreicht.

Es wird ein freudiges Wiedersehen, für das die Männer gleich noch einmal auf Uleqa -Hetzjagd- gehen. In dieser Zeit bauen die Zofen meine Hütte wieder auf. Ich kauere mich derweil neben den Igquirla -Heiler- und verbringe meine Zeit nach Gepard-Manier dösend.
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